Pelle - Berner Rüde, kastriert, geb. 12/18 - wünscht sich ein ruhiges Zuhause

Tagebucheintrag vom 13.11.2024

Diese Woche war die Physiotherapeutin wieder da. Sie hatte beim letzten Mal schon versucht Pelle's Ellbogen zu untersuchen. Das wollte er aber nicht. Diesmal ging es so einigermaßen. Die Physiotherapeutin findet es seltsam, dass Pelle sich an den Ellbogen nicht anfassen lassen möchte. Sie würde gerne Übungen zum Muskelaufbau mit ihm machen. Aber das macht keinen Sinn, sollte Pelle dort Schmerzen haben. Sie sagt, dass sie das (wenn es ihr Hund wäre) abklären lassen würde.

Ich habe daraufhin mit unserem Haustierarzt gesprochen. Eine Abklärung würde durch röntgen in Narkose erfolgen. Nun haben wir für nächsten Dienstag einen Termin. Mal sehen, was dabei rauskommt ...

Spaziergänge und Training haben wir solange "auf Eis gelegt", bis wir genaueres wissen.

Wir werden berichten.

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 12.11.2024

Am Sonntag waren wir wieder beim Training.

Wir kommen immer etwas vor dem offiziellen Trainingsbeginn, damit Pelle sich erst mal umschauen kann. Diesen Sonntag habe ich den Trainer gefragt, ob wir Pelle nicht einfach mal ableinen können, da wir ja alleine auf dem eingezäunten Grundstück sind. Gesagt, getan. Ich hatte fast ein bisschen Pipi in den Augen: Pelle ist einfach losgelaufen, mit großen Sprüngen und völlig frei . Diese Bewegungsfreude ! Es war einfach nur schön! Und er hat mich nicht aus den Augen gelassen. Sobald ich mich auf dem Platz bewegt habe, stand er sofort neben mir ! Es tat mir schon ein bisschen in der Seele weh, ihn für´s Training wieder an die Leine nehmen zu müssen .

Beim Training dann wieder das gewohnte Bild: Pelle bellt (zwar weniger), wenn er die anderen Hunde sieht . Ich bin aber mittlerweile der festen Überzeugung, dass das keine Angst, sondern Frust ist. Nach Rücksprache mit dem Trainer werden wir demnächst versuchen, wie Pelle sich im direkten Kontakt mit einem Hund verhält . Ich habe 2 sehr liebe Menschen, die dazu ihren Hund zur Verfügung stellen würden. Dazu müssen wir aber noch einen gemeinsamen Termin finden. Dieser würde vom Trainer begleitet. Mal sehen ...

Ich werde weiter berichten.

Liebe Grüße

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 07.11.2024

Gestern hatte Pelle einen Anflug von "ich muss mich mal ganz ausgiebig auf meiner Decke wälzen"!

Leider hatte ich (wie immer in solchen Situationen) das Handy nicht schnell genug zur Hand, um ein Video zu machen .... Aber für ein paar Fotos hat's noch gereicht.

Danach hat er mich angeschaut, als wolle er fragen: "Is' was?"

Tagebucheintrag vom 02.11.2024

Mal wieder was Neues von Pelle:

Die Physiotherapeutin hatte jetzt Urlaub, aber wir haben die Hausaufgaben, die sie uns da gelassen hat, gemacht .

Ich hoffe, dass sie zumindest einen kleinen Erfolg feststellen kann ...

Darüber hinaus drehen wir weiter unsere Runden gaaanz weit draußen.

Und dann ist da noch der Trainer, den wir sonntags treffen. Wir patrouillieren fleißig auf dem Platz, weit weg von den anderen Hunden . Pelle ist nicht mehr ganz so aufgeregt und bellt weniger. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich der Lerneffekt ist oder ob es einfach nur an der körperlichen Erschöpfung von Pelle liegt ..... Ich werde noch mal mit dem Trainer darüber sprechen.

Sonst geht hier alles seinen Gang. Wir bleiben am Ball und werden weiterhin berichten.

Heute hat Pelle uns tatkräftig bei der Gartenarbeit unterstützt:

Liebe Grüße

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 25.10.2024

Gestern habe ich mich "erdreistet", meine Einfahrt zu kehren.

Da Pelle mich durch das Gartentor nicht mehr sehen konnte, hat er einfach dahinter gewartet ....

Tagebucheintrag vom 14.10.2024

Wieder mal Neues von Pelle:

Zwischenzeitlich war die Physiotherapeutin da und hat sich Pelle angeschaut. Ihr Befund: Keine Muskeln (und die, die da sind, sind teilweise verhärtet), schwaches Bindegewebe, "seltsames" Gangbild aufgrund Schonhaltung (er steht vorne und hinten da wie Charlie Chaplin). Pelle ist kooperativ, auch wenn er es manchmal nicht einordnen kann. Aber die Therapeutin ist ausgesprochen ruhig und sanft zu unserem "Dicken". Bei der Behandlung mit der "heißen Rolle" ist er ihr buchstäblich unter der Hand eingeschlafen! Die Therapie selber besteht aus Muskelaufbau und Entspannung gleichermaßen. Und unseren regelmäßigen Spaziergängen natürlich.

Auch der Hundetrainer hat sich Pelle zwischenzeitlich angeschaut und gestern waren wir dann zum ersten Training. Die Meinung des Trainers deckt sich mit unserer und allen anderen: Pelle ist nicht böse, aber er hat nie gelernt ordentlich zu kommunizieren. Und seine Unsicherheit tut dann ihr übriges. Beim Training geht es erst einmal darum, dass Pelle lernen muss, auszuhalten, dass auf dem (sehr großen) Areal auch andere Hunde sind. In sicherer Distanz (geschätzt ca. 150 m) konnte er die Hunde sehen. Natürlich hat er mal wieder gebellt. Aber wir können dann in einen anderen Teil des Areals gehen, wo er sich erst mal wieder beruhigen kann. Und dann gehen wir wieder dahin, wo er die Hunde sehen kann ..... Es ist ein sehr kleinteiliges Training. Aber der Trainer ist ein sehr ruhiger Mensch, der ohne Druck arbeitet. Seine "Ansage" an uns: "Ihr MÜSST hier gar nichts!". Die anderen Hunde sind ebenfalls Hunde mit "Vergangenheit" , was einem selber schon mal etwas den Druck nimmt. Wir werden nun also Sonntags mittags auf dem Hundeplatz stehen und sehen, wie sich die Sache entwickelt.

Gerade ist meine Tochter mit ihrer Super-Maus mal wieder zu Besuch. Und so sieht das dann morgens nach Pipi und Füttern aus, wenn alle noch mal ein bisschen dösen ....

.... und heute Mittag dann das gewohnte Bild, wenn ich in der Küche bin ....

Wir werden natürlich weiter berichten ......

Die Pflegis & Pelle

Pelle hat definitiv das Zeug zum Bundeskanzler ....

Tagebucheintrag vom 29.09.2024

Neues von Pelle:

Pelle bekommt nun schon seit einer Woche das Schmerzmedikament und es scheint ihm grundsätzlich gut zu tun. Hätte er diese Woche doch bloß nicht die Katze des Nachbarn (die kann er gar nicht leiden; ebenso das Eichhörnchen) aus unserem Garten vertreiben wollen .... Irgendwie hat er sich dabei vertreten und konnte dann 2 Tage vorne nicht richtig auftreten. Mittlerweile scheint das aber wieder in Ordnung zu sein . Ich werde es vorsichtshalber aber trotzdem nochmal der Physiotherapeutin zeigen.

Heute Morgen war Pelle jedenfalls nicht mehr zu halten: Auf dem Rasen im Garten befand sich Reif und das gefiel Pelle anscheinend sehr. Er rannte, wie von der Tarantel gestochen, einige Runden durch den Garten und hatte offensichtlich Spaß dabei . Sein Vorderbein schien nicht mehr zu schmerzen. Leider habe ich in solchen Momenten nie mein Handy dabei.....

Dann steht diese Woche noch der Termin mit dem Trainer an. Mal sehen, was er sagt ...

Wir bleiben, wie immer, am Ball .....

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 22.09.2024

Neues aus "Pelleland":

Wir haben tapfer unsere Runden um den Block gedreht. Mal ging es gut (ohne Hundebegegnungeen), mal nicht. Bei der letzten Runde hatten wir 3 Hundebegegnungen auf 100 Meter .... Pelle war fast gar nicht mehr einzufangen! Aber was mich wirklich geschockt hat: Der 2. Hund war ein mittelgroßer ruhiger Geselle. Er kam mit seinem Frauchen, die ein Kindergartenkind an der Hand hatte. Der Blick dieser Frau war panisch. Sie wusste nicht, wie sie Kind und Hund vor dem "tobenden" Pelle auf der anderen Straßenseite schützen sollte. So schirmte sie sie einfach mit ihrem Körper ab (und blieb dabei stehen, was Pelle noch mehr in Rage versetzte). Als sie endlich weiterging, konnten auch wir (durchgeschwitzt und aufgelöst) den Heimweg antreten, bei dem wir dann noch auf den 3. Hund trafen. Ich glaube, Pelle hatte an dieser Stelle schon sein ganzes Pulver verschossen, denn er blieb (für seine Verhältnisse) relativ ruhig und beschränkte sich "nur" aufs Bellen.

Solche Spaziergänge brauchen weder Mensch noch Hund, so dass wir zur Zeit wieder ungestört unsere Runde im Feld drehen. Hier beginnt Pelle damit, seine Umwelt intensiver durch Schnüffeln (tut er sonst nicht) wahrzunehmen. Er wirkt insgesamt gelöster und entfernt sich immer mehr von mir.

Ich habe Pelle zwischenzeitlich meiner Hundeosteopathin vorgestellt. Sie hat vom Schwanzansatz bis zur Brustwirbelsäule mehrere Blockaden gelöst. Darüber hinaus hat Pelle ja eh schon eine beidseitige HD. Sie schlug vor, Pelle über 2-3 Wochen einer Schmerztherapie in Form von Schmerzmitteln zu unterziehen, damit er einfach mal schmerzfrei laufen könne (sofern er denn Schmerzen hat). Es könnte auch sein, dass sein Verhalten anderen Hunden gegenüber schmerzbedingt sei. So würden manche Hunde versuchen, den anderen durch Bellen sofort auf Abstand zu halten. Nach Rücksprache mit dem Verein führen wir die Schmerztherapie durch und werden uns parallel dazu einen Physiotherapeuten suchen, der die Sache begleitet.

Es kann einem schon das Herz zerreißen, wenn man erlebt, mit welchen Problemen ein Hund zu kämpfen hat, weil Menschen sich nicht gekümmert haben. Einen schönen Gruß an der Stelle an die Hundepension, wo Pelle 2 Jahre im Außenzwinger gelebt hat und die "Profis" dort nichts zu seiner Sozialisierung beigetragen haben!

Es ist einfach nicht möglich, das, was in über 5 Jahren von Menschen "versaubeutelt" wurde, in 5 Monaten wieder zu richten! Aber wir bleiben dran ....

Liebe Grüße

Die Pflegis & Pelle

Anbei noch ein paar Fotos und 2 Videos von unserem Schützling :

Tagebucheintrag vom 06.09.2024

Wir haben uns diese Woche (natürlich unter Beachtung aller Sicherheitsregeln) täglich "in die Höhle des Löwen" gewagt und sind einfach um den Block spaziert. Es ist für Pelle Abwechslung und Aufregung zugleich. Er läuft schön neben mir, reagiert trotz Aufregung relativ gut auf Kommandos, aber eben auch auf jedes Geräuch und jede Bewegung. Sei es der Rollerfahrer, das laufende Kind, Leute, die uns entgegen kommen und sich dabei unterhalten oder der Hund, der irgendwo im Garten auf das Klimpern von Pelles Halsband-Anhängern reagiert. Er lässt sich von mir zwar ablenken und beruhigen, aber ein entspannter Spaziergang sieht anders aus. Wir hatten bisher auch nur einmal eine Hundebegegnung, die nach bekanntem Muster abläuft: Pelle versucht, den anderen Hund zu verbellen. Aber ich habe das Gefühl, dass er das nur noch mit 80%igem Einsatz tut. Insgesamt sind wir bislang aber immer mit einem positiven Gefühl wieder zu Hause angekommen. Dann braucht Pelle erst Mal einen ordentlichen Schluck Wasser und recht lange, bis die Aufregung aus dem Hund wieder raus ist und er sich entspannt hinlegen kann. Wir bleiben dran ...

Hier noch ein Foto, wenn Hund auf Möhre trifft:

Tagebucheintrag vom 01.09.2024

Neues von Pelle:

Wir haben tatsächlich schnell einen netten neuen Trainer gefunden. Der arbeitet allerdings mit einem ganz anderen Ansatz (Natural Dogmanship). Es klingt für mich grundsätzlich logisch, aber gewöhnungsbedürftig, da man grundsätzlich seine Sichtweise verändern muss. In dem Erstgespräch ging es hauptsächlich um Territorialverhalten und sinnvolle Beschäftigung beim Spaziergang. Das ist allerdings wieder der 2. Schritt vor dem ersten. Denn zum Spaziergang müssen wir ja erst einmal entspannt hinkommen ....

Unser primäres Ziel ist nun erst mal überhaupt stressfrei "um den Block" zu kommen. Auch hierzu hat der Trainer mir Übungen vorgeschlagen, die wir nun mal auf Machbarkeit ausprobieren müssen (ist bei der Hitze im Moment aber kein Spaß).

Wir haben ein weiteres Treffen in ein paar Wochen vereinbart. Jetzt haben wir erst einmal ausreichend Zeit, die Übungen auszuprobieren und ggf. zu modifizieren.

Ich werde natürlich weiter berichten.

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 25.08.2024

Update zu unserem Riesenbaby

Nach dem Urlaub des Trainers haben wir die Sache wieder in Angriff genommen. Leider entwickelte sich das Training, welches am Anfang noch so vielversprechend aussah, nicht in die richtige Richtung. Der Trainer ging meiner Meinung nach viel zu massiv auf Pelle zu, was letztendlich dazu führte, dass Pelle ihn und seine Co-Trainerin anbellte, wenn er sie nur sah. Ich habe es tatsächlich „gewagt“, ihm Alternativvorschläge fürs Training zu machen (man arbeitet doch idealerweise im Team, oder?), aber das wollte er nicht hören. Er mache seinen Job schließlich schon seit über 20 Jahren …. Und er habe keine Lust, ständig mit mir zu diskutieren (O-Ton) … Das wirst du aber müssen, mein Lieber, denn ICH bin für diesen Hund und sein Seelenheil verantwortlich! Du bekommst bei mir keinen Freifahrtschein! Es kam, wie es kommen musste … Schade nur um das schöne Geld! Aber meine Kinder hätte ich bei einem solchen Bauchgefühl auch nicht weiter in die Kita gehen lassen!

Nun denn. Es ist, wie es ist. Ich habe beschlossen, mich nicht mehr (ausschließlich) auf einen Hundetrainer zu verlassen. Ich wollte Pelle, bis wir einen neuen Trainer gefunden haben, wenigstens Auslauf in reizarmer Umgebung ermöglichen. Wie ihr auf dem Video sehen könnt, waren wir sogar mit meiner Tochter und ihrer „Super-Maus“ unterwegs. Die Hündin tut dem Pelle soooo gut!

Heute dann ein Schockmoment, als plötzlich 2 Hunde vom nahegelegenen Bauernhof vor uns standen. Pelle hat sich mindestens genauso erschrocken wie ich. Und er bellte und zerrte an der Leine. Mit Mühe konnte ich ihn zurück zum Auto führen. Unser beider Puls lag mindestens bei 200!

In solchen Momenten frage ich mich, ob es fair ist, Pelle immer der potentiellen „Gefahr“ solcher Situationen auszusetzen. Kann er wirklich eines Tages ein entspanntes Leben in „normaler“ Umgebung führen? Manchmal denke ich, dass er vielleicht doch besser ein ruhiges, reizarmes Leben irgendwo auf dem Lande führen sollte. Aber (entgegen der ursprünglichen Einschätzung der Hundepension) sollte er dort unbedingt (!) eine souveräne Kumpeline haben, die ihn an die Pfote nimmt und ihm ihre Welt zeigt! Denn Pelle ist wahnsinnig sensibel und menschenbezogen (auch bei Fremden)! Er ist nicht die wilde Bestie, die sein Verhalten vermuten lässt! Er ist aufgrund seiner Vergangenheit ein sehr unsicherer Hund (z.B. pinkelt er immer noch wie ein Welpe). Und diese Unsicherheit steht ihm im Weg, wenn es darum geht, Neues zu lernen. Also: Hulk mit dem Gemüt eines 3-jährigen Kindes!

Andererseits hat sich Pelle in den letzten 5 Monaten so gut in unsere Familie eingefunden. Er hat (nach 2 Jahren Zwingerhaltung) endlich eine eigene Familie, die ihn liebt. Einen strukturierten Tagesablauf, der ihm Sicherheit gibt. Kurzum: ein Zuhause! Will man ihm schon wieder einen Umzug zumuten…?

Egal, wie´s kommt: Wir werden jedenfalls nichts unversucht lassen, um aus Pelle einen annähernd alltagstauglichen Hund zu machen. Deshalb habe ich mir letzten Donnerstag einen anderen Hundetrainer angesehen. Wir haben vereinbart, dass wir bei uns zu Hause ein unverbindliches Erstgespräch führen werden, damit er sich den Hund anschauen und seine Trainigsmethoden erklären kann. Ich halte das für einen sehr vernünftigen Ansatz. Nach diesem Gespräch können wir dann entscheiden, ob wir es miteinander „wagen“ wollen. Den Termin hierfür werden wir voraussichtlich morgen vereinbaren.

Hier noch ein paar Fotos von meiner Gang:

Ich habe diesen Hund noch nicht aufgegeben und ich werde für sein Glück kämpfen! Alles was wir hierzu brauchen ist: ZEIT.

Ich werde natürlich weiter berichten.

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 28.07.2024

Hier mal wieder was Neues von unserem "Nordlicht":

Zwischenzeitlich haben wir 2 Trainingseinheiten bei unserem Hundetrainer absolviert.

Beim ersten Termin haben wir dann auch gleich "losgelegt" und eine Hundebegegnung (mit einem wirklich coolen! ) Tainingshund geübt. Wie erwartet, hat Pelle beim Anblick des Hundes auch gleich losgelegt und sich mächtig in die Leine geschmissen. Er wollte da hin! Unbedingt! Aber mit viel Geduld, Spucke, Konsequenz und Schweiß habe ich es letztendlich geschafft, mit Pelle an dem Hund vorbeigehen zu können. Der zweite Teil der Übung lag in der Begegung mit dem Rudel des Trainers (was meiner Meinung nach der viel wichtiger Teil ist!). Diesen Teil hat der Trainer ohne mich absolviert. Er nahm Pelle mit auf den Trainingsplatz. Dort waren sie ca. 30 Minuten. Als sie wieder zurückkamen, meinte der Trainer, Pelle sei kein "Bärchen", sondern ein "Bär". Er stürzt sich sofort auf die Hunde. Aber er meint auch, dass dies kein aggressives Verhalten ist, sondern Pelle´s Art, mit anderen Hunden zu kommunizieren (er hat ja leider nie gelernt, wie es richtig wäre ....). Es versteht sich von selbst, dass die anderen Hunde so gar keine Lust auf diese Art der Kommunikation haben!

Pelle hat an diesem Abend geschlafen wie ein Stein. Man merkt, dass ihn dieses Training nicht nur mental, sondern auch körperlich extrem fordert. Zur Erinnerung: Wir haben in den letzten 4 Monaten nicht einen Schritt vor die Tür gemacht! Unser Leben spielt sich in Haus und Garten ab, was natürlich kein Ersatz für ausgiebige Spaziergänge mit ausreichend Bewegung und Hundekontakten ist! Die Muskulatur, die allein schon wegen der beidseitigen HD konsequent aufgebaut werden müsste, leidet enorm!

Eine Woche später fand dann der nächste Trainingstermin statt. Zunächst wieder die Hundebegegnung. Und das gewohnte Verhalten. Allerdings war Pelle diesmal nicht so kooperativ. Es war für alle (Mensch und Tier) recht anstrengend. Tja, manchmal ist die Tagesform eben entscheidend in solchen Situationen. Danach kam wieder die Übung mit dem Rudel. Zunächst ging der Trainer wiede alleine, aber er holte mich recht schnell dazu. Pelle hatte sich als erste "Amthandlung" auf die (Gott sei Dank "tiefenentspannte") Deutsche Dogge des Trainers gestürzt ... Leicht größenwahnsinnig unser Hund .... Der Trainer hat dann in meiner Gegenwart einen Hund nach dem anderen ins "Gehege" gelassen und meine Aufgabe bestand darin, Pelle zu kontrollieren und somit die anderen Hunde vor ihm zu "beschützen". Es konnte sogar ein Hund Pelle´s Hinterteil beschnüffeln und Pelle duldete dies. Für den Trainer war das ein schöner Erfolg. Aber insgesamt hatte das Rudel nicht viel Lust auf Pelle .... Irgendwann muss man erkennen, wann die Aufmerksamkeitsspanne des Hundes ausgereizt ist und das ganze dann nur noch Stress bedeutet. Wir haben das Training dann auch an der Stelle beendet.

Nach den beiden Trainingseinheiten sind wir uns aber einig, dass wir beim Training den Fokus auf das Rudel und (vorerst) nicht auf Hundebegegnungen legen sollten. Wenn Pelle im Rudel "angekommen" ist, denke ich, dass Hundebegegnungen stressfreier verlaufen sollten. Wir werden sehen .....

Der Trainer befindet sich die nächsten 2 Wochen im Urlaub, so dass wir in puncto Training wieder mal "kaltgestellt" sind. Ich hoffe, dass es danach zügig und vor allem in einer kürzeren Taktung weitergeht, damit bei uns so etwas wie Trainings-Routine einkehrt.

Ich werde natürlich weiter berichten.

Bis dahin.

Die Pflegis & Pelle

(Anbei noch ein aktuelles Foto. Das Fell wächst und langsam wird ein "richtiger" Berner aus ihm! )

Tagebucheintrag vom 06.07.24

So, nun endlich der versprochene Bericht vom Besuch beim neuen Trainer:

Also, es begann schon beim Anlegen des Halsbandes, dass die Aufregung in Pelle stieg, obwohl wir das doch wirklich mehr als regelmäßig üben! Aber die Übungen in Haus und Garten sind natürlich nichts im Vergleich zum "richtigen Leben"! Er weiß genau, wann wir in den Garten gehen und wann es ernst wird!

Zudem hatte der Wettergott, der es doch die letzten Wochen bei eher kühlen Temperaturen regnen ließ, just an dem Tag die Sonne ordentlich aufgedreht ....

Die Autofahrt zum Trainingsplatz dauerte ca. 20 Minuten. Aber auch Autofahren ist für Pelle immer noch aufregend, obwohl ich mit ihm regelmäßig kleine Strecken einfach nur so, ohne Ziel, fahre.

Am Trainingsplatz angekommen begrüßte uns eine Mitarbeiterin des Teams freundlich und führte uns mit einem super aufgeregten Pelle durch ein Tor in den Hof. Schade nur, dass vor dem Tor ein ca. 1 m langer und 50 cm hoher Dackel aus Holz stand ..... Pelle sprang auf ihn zu und stupste ihn so kräftig an, dass dieser umfiel. Im Besprechungsraum unterhielten wir uns dann mit dem Trainer und er analysierte dabei Pelles Verhalten. Pelle konnte sich einfach nicht beruhigen. Er konnte durch die bodentiefen Fenster in den Hof sehen. Er war so unruhig, dass er sich sogar beinahe aus dem Geschirr gezogen hätte. Noch im Besprechnungsraum übernahm der Trainer Pelle´s Leine und blieb einfach nur ruhig stehen. Pelle "pendelte" hinter ihm unruhig hin und her. Aber nach ein paar Minuten und einigen Korrekturen konnte er sich zumindest neben dem Trainer hinsetzen. Dann gingen wir gemeinsam in den Auslauf. Genau genommen waren es 3 eingezäunte Bereiche. Wir befanden uns im 1. Bereich und im 3. Bereich befand sich das Hunderudel des Trainers (ca. 10 Hunde). Der 2. Bereich fungierte als "Pufferzone". Als Pelle die anderen Hunde sah, wollte er mit viel Getöse nach vorne an den Zaun. Der Trainer wusste dies (mit viel Kraftaufwand!) zu verhindern. Er ist mit ihm erst weitergegangen, als er sich an dem Tempo des Trainers orientierte. Sobald er zog, drehte der Trainer sich um und ging zum "Startpunkt" zurück. So benötigten Sie für eine Strecke von ca. 20 Metern ca. 30 Minuten .... Als Pelle endlich den heißersehnten Zaun erreichte, schnüffelte er ganz aufgeregt. Das Rudel auf der anderen Seite war von Pelle´s Benehmen völlig unbeeindruckt! Nun brachte der Trainer immer einen einzelnen Hund in den 2. Bereich. Es war wirklich erstaunlich, wie Hunde kommunizieren und reagieren: Die meisten wollten gar nicht zu Pelle an den Zaun, weil der noch viiiiel zu aufgeregt war. Einzig ein souveräner Rüde ging hin, schaute Pelle an und markierte dann den Busch am Zaun. Dann ging er wieder zurück. Tja, mit so einem aufgeregten Pelle möchte niemand was zu tun haben! Das haben die Hunde ganz klar signalisiert!

Die Kernaussagen des Trainers für mich waren: "Der diskutiert mit dir!" , "Innen drin ist der ganz klein!" und "Der suchtelt nach anderen Hunden!". Er sagte ebenfalls, dass wir davon ausgehen sollen, dass die Resozialisierung von Pelle nicht von heute auf morgen passieren wird. Er könne keinen Zeitraum nennen, da dies immer sehr individuell vom Hund abhängt. Aber er meinte, wir sollen mindestens 3-4 Monate veranschlagen. Nach Beendigung des Trainings sollte es dann aber möglich sein, mit Pelle an anderen Hunden vorbeigehen zu können.

Das weitere Vorgehen sieht nun so aus, dass Pelle an das Rudel herangeführt wird. Wie lange die einzelnen Einheiten sind, wird immer situativ entschieden. Es kann sein, dass die nächste Einheit nur 15 Minuten dauern wird. An diesen Trainingseinheiten darf ich nicht teilnehmen, aber der Trainer wird das ganze filmen.

Insgesamt habe ich bei diesem Trainer ein gutes Gefühl, denn er hat meines Erachtens verstanden, wo das Problem bei Pelle liegt. Nun bleibt abzuwarten, ob er bzw. seine Hunde das Problem lösen können ....

Ich werde natürlich weiter berichten.

Bis dahin.

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 19.06.2024

(Nichts) Neues von Pelle

Eigentlich gibt es nichts Neues zu berichten, aber ich wollte doch noch mal ein Lebenszeichen von uns geben.

Wir haben die letzten Wochen ganz ruhig zu Hause verbracht und uns weiter aneinander gewöhnt.

Pelle ist so ein liebes Schätzchen so ruhig und genügsam.

Aber er kann auch aufdrehen z.B. beim Spielen im Garten oder wenn es klingelt .

Wir warten nun ganz gespannt auf nächsten Dienstag. Der Tag, der hoffentlich die Wende im Zusammenleben mit Pelle bringt. Dann geht's nämlich zum neuen Trainer! Ich hoffe so sehr, dass er Pelle helfen kann, was Hundebegegnungen betrifft! Bitte drückt uns ganz fest die Daumen!

Ich werde natürlich berichten.

Liebe Grüße

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 19.05.2024

So sieht es aus, wenn die "Gang" dich in der Küche beobachtet

(sie liegen so brav dort, weil sie in die Küche nicht rein dürfen )!

Pelle auf dem Lieblingsplatz seines Vorgängers ....

Tagebucheintrag vom 18.05.2024

Hier neue Fotos von der "Gang":

Wir wünschen euch ein schönes Pfingstwochenende

Tagebucheintrag vom 16.05.2024

"Der Mensch denkt, Gott lenkt!"

Da meine Tochter (und ihre Hündin!) uns mit ihrem Besuch überrascht haben, musste für Pelle die Hundebegegung früher erfolgen, als geplant ...

Wir haben bei ihrer Ankunft am Dienstag Mittag eine Hundebegegnung unter allen Vorsichtsmaßnahmen ermöglicht. Pelle war wirklich am Limit der Aufgeregtheit! Die Hündin meiner Tochter musste anschließend geduscht werden, um den ganzen Sabber loszuwerden. Pelle wusste anfangs nicht, was er mit ihr anfangen sollte und war schon recht grob.

Wir haben die Hündin dann auf den Schoß genommen und "beschützt", indem Pelle sie nur punktuell beschnüffeln durfte. Dabei hat er sie immer wieder angestupst. Dann haben wir die arme, tapfere Maus ins Haus "in Sicherheit" gebracht. Nachmittags hat sich meine Tochter mit ihrer Hündin auf dem Schoß auf die Terasse gesetzt. Wir haben Pelle wieder kontrolliert an sie ran gelassen. Ich habe mich vorsichtshalber mit der Wasserspritze "bewaffnet". Das wirkte! Pelle war immer noch super aufgeregt, aber er war schon wesentlich vorsichtiger und hat es später tatsächlich geschaft, sich kurzzeitig hinzulegen. Die Situation war für alle (Hunde und Menschen) schon sehr aufregend!

Was für ein schöner erster, wenn auch klitzkleiner Erfolg! Wir haben uns sehr gefreut, aber es wird noch ein langer Weg! Nun haben wir aber den Beweis, dass Pelle nicht aggressiv ist. Er freut sich sehr über seine Hundekumpeline, aber er weiß nicht so recht, was er mit ihr anfangen soll ....

Die Hündin meiner Tochter (ca. dackelgroß) hat einen Orden verdient! Sie hat das alles zugelassen, ohbwohl ihr die Situation nicht geheuer war! Was für ein tolles Mädchen!!!

Seit gestern bewegt sich die Hündin frei im Haus. Allerdings verfolgt Pelle sie auf Schritt und Tritt und man muss ihn schon mal zur Ordnung rufen. Wenn er sie zu sehr nervt, zeigt sie ihm auch schon mal die Zähne (ja, auch kleine Hunde haben am anderen Ende Zähne!). Das versteht er dann auch (er guckt allerdings ganz pikiert!)! Und heute morgen sah das ganze, nach einer ausgiebigen Schnüffelrunde schon so aus:

(Die Fotos sind nicht gestellt!)

Der nächste Schritt wäre nun, die Hunde miteinander im Garten laufen zu lassen. Da die Hündin aber eine kleine "Flitzemaus" ist, habe ich etwas Bedenken, dass diese Bewegung Pelle zur Jagd veranlassen könnte und er die Hündin versehentlich verletzt. Vielleicht wäre an dieser Stelle ein "robusterer" Hund sinnvoller!? Wir müssen mal schauen, wie wir das hinbekommen....

Wenn gar nichts mehr geht, haben wir Ende Juni ja noch unseren Termin beim Hundetrainer.

Ich werde weiter berichten.

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 07.05.2024

Neues von Pelle:

Nachdem uns die erste Trainerin versetzt hat, hatten wir einen Termin bei einer anderen Trainerin. Diese hat (obwohl ich vorab im Telefonat darauf hingewiesen habe, dass es mir nicht um "Sitz, Platz, Fuß" geht) direkt mit diesen Übungen angefangen. Mein Focus lag aber auf Hundebegegnungen ....

Auf dem Weg zum Platz mussten wir durch ein Tor, auf welchem fast lebensgroße Hunde abgebildet waren. Dieser Anblick brachte Pelle völlig aus der Fassung, so dass die Übungen viel Stress für ihn (und auch für mich) bedeuteten. Die Trainerin vertrat die Auffassung, dass ein Hund als Allererstes lernen muss, auch bei Ablenkung ansprechbar zu sein. Soweit gebe ich ihr recht. Aber ich sehe das noch ein bisschen differenzierter: Pelle ist für mich ein Pubertierender, dem man das Rauchen verbieten möchte. Und es ist ganz selbstverständlich, dass auch das liebste Kind diesem Reiz des Verbotenen nicht widerstehen kann und es zumindest trotzdem mal probiert (kennt jeder, der Kinder hat). Danach hat sich dieser Reiz meistens erledigt und die Kinder greifen nicht mehr zur Zigarette. Meiner Meinung nach müsste Pelle ganz dringend mal "rauchen" (Hundebegegnung), damit er merkt, dass dies nichts besonderes ist (insbesondere nichts, vor dem man Angst haben müsste). Wenn er bei Hundebegegnungen entspannt sein kann, dann wären andere Ablenkungen einfacher zu händeln. Auf dem Weg zum Auto zerrte mich Pelle zum Eingangstor. Dort stubste er den "Hund" mit der Nase an, schaute mich an und ging dann mit mir relativ ruhig zum Auto. Fazit: Die Dame war sehr nett und sie machte auch einen kompeteten Eindruck, allerdings passt es an der Stelle nicht. Also haben wir einen anderen Trainer gesucht. Allerdings haben wir den Termin erst Ende Juni.

Wir wollten Pelle dennoch einen Spaziergang gönnen. Dazu hat mir eine gute Freundin ein Video von einem Gebiet geschickt, dass sehr übersichtlich ist. Also sind wir Sonntag Mittag um 12 Uhr (dann sollten eigentlich alle beim Mittagessen sitzen) los. Aber schon bei der Ankunft lief ein anderer Hund voraus. Also haben wir Pelle gaaaaaanz langsam ausgeladen und sind los. Aber wir haben kaum 200 m geschafft, als von weitem eine Frau zu sehen war (einen Hund konnte man nicht sehen). Also beschlossen wir, ruhig zum Auto zurückzukehren. Aber Pelle hatte den Hund schon gesehen/gewittert und so wurde es eine ziemlich kraftraubende und schweißtreibende Angelegenheit, den Hund wieder zum Auto zu bringen. Er ließ sich einfach nicht beruhigen und schon gar nicht lenken! Zu guter Letzt hielt die Hundebesitzerin dann auch noch mit ihrem Auto neben uns, um mir zu sagen, dass ich einfach alles falsch gemacht hätte! Danke vielmals! Aber sie hätte den Eindruck gehabt, dass Pelle keinesfalls aggressiv sei, das sähe ganz anders aus! Nochmals Danke! Denn das bestätigte meinen bisherigen Eindruck von Pelle. Schön, dass das von einer Fremden ausgesprochen wurde!

Da ich gut auf diese Art von "Fitnessprogramm" verzichten kann, werden wir jetzt den Termin beim Trainer abwarten. Bis dahin sind wir (zumindest was Hundebegnungen betrifft) zur Untätigkeit verdammt. Also machen wir es uns zu Hause gemütlich .....

Ich werde weiter berichten.

Die Pflegis & Pelle

Tagebucheintrag vom 26.04.2024

Da geht's Hund gut (was soll man bei dem Wetter auch sonst machen?) ....